Förderung durch Spielen

„Spiel ist die Arbeit des Kindes.“ (Platon).

 

Kinder spielen nicht, um zu lernen. Vielmehr lernen sie, während sie spielen. In unserer Schule wird daher das spielerische Lernen groß geschrieben. Der Einsatz von Spielen ermöglicht Kindern, ihre Umwelt zu erkunden, in einer Handlung zu versinken, in einer Rolle aufzugehen oder Handlungsmuster zu erproben und zu variieren. Schon von frühester Kindheit an kann Kindern ein spielerischer Zugang zum Begreifen der Welt ermöglicht werden. Für das Kind ist das Spielen eine natürliche Handlung. Ein positiver Nebeneffekt des Spielens ist die Steigerung der Motivation und Neugierde sowie die Förderung der Bereitschaft, sich aktiv und für eine gewisse Zeit mit einem bestimmten Sachverhalt auseinanderzusetzen. Spielen ist also für die Entwicklung der Kinder elementar wichtig.

Wir bauen daher das Spielen gezielt in unseren Schulalltag ein. So binden wir Spiele in den regulären Unterricht ein, z.B. als zusätzliche Station einer Werkstatt oder zum Erforschen bestimmter Phänomene oder als kleine Bewegungs- und Entspannungspause. Wir nutzen Spiele aber auch im Rahmen von AGs (z.B. Kreatives Gestalten, Technik, Forschen und Experimentieren) oder in Förderstunden (z.B. Erlernen von Regeln, Steigerung der Frustrationstoleranz, des Sozialverhaltens, Merkfähigkeit, Konzentration).

Da das Spielen für alle Schülerinnen und Schüler unserer Schule lernförderlich ist, wird es grundsätzlich in allen Klassenstufen angeboten. Jedoch variiert hier die Häufigkeit. Um den Übergang der Lernanfänger vom Kindergarten in die Grundschule zu erleichtern sowie deren Motivation und Freude beim Lernen zu wecken und zu fördern, kommt das Spielen als Angebot besonders häufig in der Schuleingangsphase zum Einsatz.

Auch unsere Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf erhalten je nach Bedarf die Möglichkeit einer Auszeit vom regulären Unterricht und können sich stattdessen mit Lernspielen auseinandersetzen, um so z.B. die Konzentration und Aufnahmebereitschaft zu steigern oder einfach wieder zur Ruhe zu kommen.

An dieser Stelle ist zu betonen, dass das Spielen im Unterricht keinesfalls mit einem „verspielten“ Unterricht gleichzusetzen ist. Spielerisches Lernen widerspricht nicht den im Lehrplan geforderten Kompetenzerwartungen, sondern leistet einen wesentlichen Beitrag zu einem schülerorientierten Unterricht.

Um die Schülerinnen und Schüler gezielt fördern und fordern zu können, müssen die Spiele im Hinblick auf die individuellen Kompetenzen und Lernbereiche ausgewählt und eingesetzt werden. Je nach Spiel können so z.B. die Teamfähigkeit und Kooperationsfähigkeit unter den Kindern gestärkt, die Problemlösefähigkeit der Kinder geschult, ihre Kommunikationsfähigkeit gesteigert, ihre Phantasie und Kreativität sowie der selbstständige Umgang mit Inhalten gefordert und gefördert werden.

 

 

Neben dem Einsatz im Unterricht werden die Spiele darüber hinaus auch im offenen Anfang, in den Regenpause, in der Nachmittagsbetreuung oder im Rahmen von Spielenachmittagen mit den Eltern genutzt.

In der Regel wird eine Auswahl unserer Spielothek von den einzelnen Klassenlehrerinnen oder Fachlehrkräften für einige Zeit ausgeliehen, um den Klassenbestand an Spielen zu ergänzen. Da unsere Spiele in der Schulbücherei gelagert werden, können sie auch von den Schülerinnen und Schülern selbst während der Öffnungszeiten der Bücherei benutzt werden. Uns ist wichtig, dass die Spiele grundsätzlich allen Mitgliedern unserer Schule, also allen Kindern und Erwachsenen, zugänglich sind.

Um unseren Bestand an qualitativ guten Spielen zu erhöhen, haben wir im Schuljahr 2016/17 an dem bundesweiten Schulwettbewerb „Spielen macht Schule“ teilgenommen und hatten Glück: Wir haben dutzende neue Spiele verschiedener Verlage gewonnen, darunter z.B. Spiele zur Förderung der mathematischen und naturwissenschaftlichen Fähigkeiten, der Motorik, der Logik und zur Förderung der Wahrnehmung und Sprachkompetenz. Besonders die Technik-Boxen sind bei unseren Schülerinnen und Schülern sehr beliebt.