Sprachförderung (DaZ und IFK)

„Die Sprache ist die Form, die Gestalt, das Gewand des Geistes.“

(Fjodor Michailowitsch Dostojewski)

 

Die Bundesrepublik als Einwanderungsland sowie die Schulen in NRW stehen vor der Herausforderung den Schülerinnen und Schülern mit einem Migrationshintergrund sowie einer Zuwanderungsgeschichte entsprechende Kompetenzen in all ihren Sprachen zu ermöglichen. „Der gemeinsame Unterricht von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Zuwanderungsgeschichte schafft gegenseitiges Verständnis und leistet einen besonderen Beitrag für die schulische und gesellschaftliche Integration der Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte“ (vgl. BASS, 13-63, Nr.3).

Auch in der Rheinbabenschule werden Schülerinnen und Schüler (SuS) verschiedener Nationen beschult. Unsere Schülerschaft ist bezogen auf die Deutschkenntnisse äußerst heterogen. Sie reicht von SuS ohne Deutschkenntnisse (sog. Seiteneinsteiger) über SuS mit Schwierigkeiten in der Zweitsprache Deutsch bis zu SuS mit hervorragenden Sprachkompetenzen in der deutschen Sprache.

Daher bildet die Sprachförderung insbesondere der Schülerinnen und Schüler mit einem Migrationshintergrund sowie einer Zuwanderungsgeschichte ein Arbeitsschwerpunkt unserer Schule. Die mitgebrachten Herkunftssprachen und die Kultur der Herkunftsländer der Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte sind Teil ihrer Identität und bedeutsam für ihre Persönlichkeitsentwicklung.

In diesem Sinne ist Mehrsprachigkeit sowie die Sprachförderung ein kultureller Reichtum für unsere Schule und ein Baustein für Toleranz, interkulturelle Kompetenz und das friedliche Zusammenleben in unserer Gesellschaft.

Um allen Schülerinnen und Schülern mit deutscher oder nichtdeutscher Nationalität, mit oder ohne Zuwanderungsgeschichte, eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen, damit sie ihre Gedanken frei von sprachlichen Barrieren formen und verbalisieren können, ist eine gezielte und individuelle Sprachförderung unabdingbar.

Grundsätzlich erhalten alle Schülerinnen und Schüler der Rheinbabenschule unabhängig ihrer Sprachkompetenzen im Regelunterricht des Faches Deutsch eine Ausbildung in der Schrift- und Sprechsprache.

Darüber hinaus erhalten einige Kinder den sog. DaZ-Unterricht (Deutsch als Zweitsprache). Von Zweitsprache spricht man, wenn die Sprache desjenigen Landes erworben wird, in welchem der Spracherwerber lebt. Der Zweitspracherwerb erfolgt zeitlich immer nach dem Erwerb der Erstsprache, meist der Familiensprache. Dies trifft einerseits auf unsere Schülerinnen und Schüler zu, die hier geboren sind und deren Erstsprache nichtdeutsch ist. Andererseits trifft es auf Kinder zu, welche neu nach Deutschland zugezogen sind (sog. Seiteneinsteiger).

Die DaZ-SuS besitzen in der Regel keine bzw. nur unzureichende Deutschkenntnisse, welche für den schulischen Unterricht notwendig wären. Um diesen Kindern die erforderlichen Sprachkenntnisse zu vermitteln, erhalten sie einen zusätzlichen Förderunterricht in Deutsch (2 Unterrichtseinheiten pro Woche) und werden individuell gefördert. Der Unterricht wird von qualifizierten Lehrkräften erteilt.

Liegt der Zuzug nach Deutschland bis zu 2 Jahre zurück, haben diese Kinder zusätzlich den Anspruch auf einen gesonderten Deutschunterricht in den Internationalen Förderklassen (IFK). Dieser beträgt in der Regel je 2 Unterrichtseinheiten pro Tag und findet parallel zum Regelunterricht statt. Der IFK-Unterricht soll die Schülerinnen und Schüler dazu befähigen, im Rahmen einer Intensivförderung die Kompetenzen zu erlangen, um besser am Regelunterricht sowie am Schulleben teilnehmen zu können.

Wir in der Rheinbabenschule verfügen über eine mehrjährige Erfahrung mit Seiteneinsteigern und über entsprechende Sprachförderkonzepte. Zu Schulbesuchsbeginn wird jedes Kind einer Sprachanalyse unterzogen, um es entsprechend der jeweiligen Sprachfähigkeiten einer Lerngruppe zuzuordnen. Derzeit verfügen wir über mehrere Lerngruppen zu je drei Kompetenzniveaustufen. Da jedes Kind anders lernt, überprüfen wir regelmäßig den Lernfortschritt, so dass die Sprachförderung dem individuellen Sprachstand möglichst gerecht wird.

In der Sprachförderung erhalten die Schülerinnen und Schüler vielfältige Möglichkeiten, um die Struktur der deutschen Sprache zu erkunden. Der DaZ- und IFK-Unterricht nutzt die kindliche Entdeckerfreude, um die Sprache gezielt nach Strukturen und Mustern zu untersuchen. In spielerischen Übungsformaten wird die Motivation der Schülerinnen und Schüler in Auseinandersetzung mit Sprache gesteigert, so dass die Kinder intuitiv Regeln erfahren und Sprachmuster festigen.